Krug 2011

Das Jahr 2011 war für Krug zweigeteilt, mit umgekehrten Jahreszeiten und einem abrupten Wechsel bei der Blüte. Im Frühjahr herrschte zügelloses Sommerwetter, das die Reben zu einer raschen Entwicklung anspornte und die Blüte Mitte Mai, drei Wochen früher als üblich, zur Folge hatte. Es folgten Regenfälle und kühles Wetter. Das paradoxe Klima erreichte den Höhepunkt der Unberechenbarkeit am Vorabend der Ernte mit vier heißen Tagen, gefolgt von starkem Regen und einem plötzlichen Temperatursturz. Die Weinlese fand vom 25. August bis zum 3. September 2011 statt, wobei die Trauben gleichmäßig reiften und der Clos d'Ambonnay unerwartet einen Tag vor dem Clos du Mesnil geerntet wurde.

Die Pinot Noir-Weine des Jahres zeigten eine großartige Ausgewogenheit und schöne Struktur, während die Meuniers eine wunderbare Frische und elegante Bitterkeit bewahrten. Die Chardonnays – die am meisten von den Hitzewellen betroffen waren – waren saftiger und reifer als in anderen Jahren, mit beispielhaft runder Vollmundigkeit und Opulenz statt ihrer üblichen Spannung. Für das Verkostungs-Komitee des Hauses stand fest, dass das Klima einen deutlichen Einfluss auf die Weine hatte, indem es die Frucht so beeinflusste, als würde sie durch die Hitze „gekocht“, während der Zuckergehalt moderat blieb. Überraschenderweise stammen die Weine, die in diesem Jahr hervorstachen, aus Parzellen, von denen man es nicht erwartet hätte.

Um die Geschichte von 2011 zu erzählen, macht eine Auswahl von Weinen aus Pinot Noir-Parzellen fast die Hälfte (46 %) der Assemblage aus und verleiht ihr eine schöne Struktur und eine großartige Ausgewogenheit, wohingegen die Weine aus Chardonnay-Parzellen (37 %), die am stärksten von den Hitzewellen betroffen waren, reife und saftige Fruchtaromen offenbaren und die Meuniers (17 %) eine wunderbare Frische mit eleganten Bitterstoffen entfalten.

Das markante Profil des Krug 2011 entsteht nach 13 Jahren in den Kellern und gewinnt an Ausdruck, Harmonie und Finesse.